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Philosophie

I cannot teach anybody anything. I can only make them think.

Sokrates

 
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Der nachforschende Denkprozess hat seinen Ursprung im verwunderten Staunen; einem Hinterfragen des vermeintlich Selbstverständlichen. Beginnend mit einem anfänglichen Gefühl der Irritation und einer fragenden Haltung macht der Mensch sich auf die Suche nach Antworten, fächerübergreifend und weltoffen.

Hierbei ist es das Ziel des Philosophieunterrichts, ein Zugewinn an Orientierung im Denken und in der eigenen Lebenswelt zu erlangen und mithin Eigenständigkeit und Verantwortlichkeit zu fördern. Im Mittelpunkt steht stets das Individuum, das in seiner forschenden Grundhaltung sowohl die philosophische Frage als auch sich selbst im Umgang mit der Frage reflektiert und zum Ausdruck bringt.

Der Philosophieunterricht am Gymnasium Süderelbe beginnt in Jahrgang 7. In diesem Schuljahr lernen wir das Besondere an philosophischen Fragen kennen und grenzen diese von Alltags- und Wissenschaftsfragen ab. In der forschenden Frage nach der eigenen Identität ist ein zentrales Moment die Reflexion von Lebenszufriedenheit. Unterstützt von den Leitideen und Übungen des von Ernst-Fritz Schubert gegründeten Schulfach Glück, erfahren und reflektieren die SchülerInnen unterschiedliche Aspekte, die zum eigenen Lebensglück beitragen. Sie erarbeiten sich in diesem Zusammenhang ein Portfolio, das eine der beiden Klausuren in diesem Schuljahr ersetzt.

Nachfolgend kann dann wieder ab Jahrgang 9 bis hin zu den Abiturprüfungen Philosophie belegt werden.

Die Fokussierung in Jahrgang 9 liegt auf der Argumentations- und Urteilskompetenz, was auch durch den Deutschunterricht mit dem Modul ‚Jugend debattiert‘ und dem fächerübergreifenden Methodenlernen von medienunterstützten Präsentationen begleitet wird. Mit dem Fokus auf Diskursivität beschäftigen wir uns mit der erkenntnistheoretischen Frage, wie wir die Welt wahrnehmen und lernen Eigenheiten und Grenzen der menschlichen Erkenntnisvermögen kennen. Eine zweite Priorität liegt in der Diskussion von ethischen Dilemmata, bei der Perspektivwechsel geschult werden. Ein Transfer philosophischer und psychologischer Theorien auf eine selbstgewählte Zwickmühlensituation in Form einer mediengestützten Präsentation ersetzt eine der insgesamt zwei Klausuren in diesem Schuljahr.

Im Jahrgang 10 wird die anfängliche Fragestellung um die eigene Identität auf eine abstraktere Ebene gehoben und versucht die anthropologische Differenz zu bestimmen: Was zeichnet den Menschen als Menschen aus? Nach einer anthropologischen Bestimmung geht es um die Frage, ob ein utilitaristisches Abwägen von Menschenleben ethisch zu rechtfertigen sei. Die Schulung der Darstellungskompetenz mündet am Ende des Schuljahres in einem philosophischen Essay, in dem die ethischen Grundpositionen auf ein selbstgewähltes Beispiel angewendet werden und anschließend Stellung bezogen wird. Der Essay ersetzt eine der beiden Klausuren.

In der Oberstufe wird weiterphilosophiert. Neben den jeweiligen zentralen Abiturthemen geht es beispielsweise um die Reflexion, in welcher Zukunft wir leben wollen und welche Verantwortung wir tragen. Bei einem Besuch des Philosophischen Cafés im Literaturhaus Hamburg ist es den SchülerInnen möglich, eine philosophische Diskussion live zu verfolgen, sowie fragend mitzugestalten.

Die SchülerInnen des Philosophieunterrichts erlangen somit Orientierung in den großen und immer noch aktuellen Fragen der Philosophie und gehen gefestigt in ihrer eigenen Haltung in die Zukunft, um diese verantwortungsvoll mitzugestalten.