Jonah Volkmanns Artikel über Vilisto ist in der F.A.Z. erschienen
Stolz verkünden wir: Jonah's Artikel über Vilisto ist in der aktuellen F.A.Z. (Ausgabe 6.2.25) erschienen! Im Rahmen des Projekts „Jugend und Wirtschaft“ zeigt unser Wirtschaftskurs unter der Leitung von Frau Özgör, wie spannend Wirtschaftsthemen aufbereitet werden können. Herzlichen Glückwunsch an Jonah und alle Beteiligten!
Mit der KI warm werden
Intelligente Thermostate sparen viel Energie
Die Heizung läuft auf Hochtouren, obwohl niemand im Raum ist. Die Vilisto GmbH aus Hamburg will dem ein Ende setzen; die Umwelt und der Geldbeutel sollen geschont werden. Gerade Bürogebäude stehen oft leer, werden aber trotzdem durchgehend beheizt. Vilisto digitalisiert durch moderne Thermostate nicht nur Heizsysteme, sondern sorgt eigenen Angaben zufolge auch für eine intelligente und effiziente Nutzung von Energie. Durch selbstlernende Thermostate mit KI-Integration könne der Energieverbrauch von Heizungen optimiert werden.
Die Thermostate werden direkt an den Heizkörper angeschlossen und erkennen dann eigenständig, ob ein Raum genutzt wird. Je nachdem regeln sie die Temperatur herunter, ob nach Arbeitsschluss, am Wochenende oder in den Ferien. Passend zum Arbeits- oder Schulbeginn wird die Temperatur wieder hochgefahren.
Auf Basis von Schall, Bewegung und Lichtsensoren sammeln die Thermostate Daten, die dann zentral verarbeitet werden. Dabei lernt jedes Thermostat automatisch die Nutzungszeiten eines Raumes kennen. So kann morgens rechtzeitig vorgeheizt und die Temperatur am Abend wieder gesenkt werden. Die Daten können dann über eine Onlineplattform eingesehen und die Heizungseinstellungen optimiert werden. „Nachweislich können unsere Kunden und Kundinnen bis zu 32 Prozent ihrer Heizkosten und CO2-Emissionen mit Vilisto einsparen“, sagt Geschäftsführer Christoph Berger, der das Unternehmen 2016 mit Christian Brase und Lasse Stehnken gegründet hat.
Christoph Berger, der an der Technischen Universität Hamburg Maschinenbau mit Schwerpunkt Energietechnik studierte, brachte durch sein Auslandssemester an der University of California in Berkeley Erfahrungen aus der dortigen Start-up-Kultur mit.
Nach eigenen Angaben beschäftigt Vilisto rund 100 Mitarbeiter und verkauft die Geräte in ganz Deutschland. Man habe mehr als 300 Kunden, sagt Berger und nennt Schulen, Büros und Museen. Im Jahr 2023 generiert Vilisto nach eigenen Angaben einen Umsatz von sechs Millionen Euro; 2024 sollte er im zweistelligen Millionenbereich liegen, wie Berger prognostiziert hat. Der Preis für ein Thermostat plus Service liegt im niedrigen dreistelligen Bereich. Datenschutz spielt eine zentrale Rolle. Die Sensoren erfassten ausschließlich Bewegungs- und Umweltdaten wie Licht oder Temperatur, jedoch keine personenbezogenen Informationen, betont das Unternehmen. Das System sei vollständig DSGVO-konform.
„Das digitale Wärmemanagement sparte seit der Gründung 2016 bei mittlerweile mehr als 300 öffentlichen Auftraggebern und Unternehmen rund 15.000 Tonnen CO2 ein“, berichtet Vilisto. Zu den Kunden zählen der Energieversorger Eon ebenso wie öffentliche Einrichtungen. An der Grundschule Wellenkamp in Itzehoe wurde nach Angaben von Vilisto durch die Installation intelligenter Thermostate der Energieverbrauch um ein Viertel reduziert.
„Anbieter von smarten Thermostaten gibt es mittlerweile einige“, sagt Berger. Vilisto setze aber gezielt auf Nichtwohngebäude; da sei die Konkurrenz gering. Auch seien die selbstlernenden, auf KI basierenden Thermostate einzigartig.
Jonah Volkmann
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe 06/25, S. 18.